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Import von ESRI-Shapes (.shp) in MapEdit

1. Voraussetzungen
2. Objekttyp
3. Label
4. Kartendatum
5. Levels einstellen
6. Karten abspeichern

1. Voraussetzungen

Zur im folgenden beschriebenen Verfahrensweise benötigt man die folgenden Voraussetzungen:

1. Vektordaten im ArcView-Format .shp, gebräuchliches Download-Format im Internet z.B. für eine weltweite Basiskarte unter http://www.esri.com/data/download/basemap/index.html - diese Daten werden im weiteren Verlauf verwendet
2. GPSMapEdit

Vektorkarten für GPS-Empfänger sind hierzulande teuer und nur für ausgewählte Gebiete zu haben - im Internet sind aber viele vektorbasierte Karten aus GIS-Anwendungen zum Download bereitgestellt und für den privaten Gebrauch kostenlos, in Deutschland mehr aus dem Bereich Naturschutz, in den USA und Australien aber ganz offiziell zu den verschiedensten Themen, z.T. auch topographische Daten etc. Selbst Bereiche, die vermessungstechnisch noch nicht sonderlich weit bearbeitet sind, z.B. zentralafrikanische Staaten, sind mit Karten zur Bevölkerungsverteilung, Vegetation oder Naturschutzgebieten und mit der oben erwähnten ESRI-Worldmap zumindest auf Basiskarten-Niveau im Internet vertreten. Aufbauend auf diesen Basiskarten kann man dann entweder aus eigenen Tracks oder durch Unterlegen eigener gescannter Karten passgenau für die eigenen Touren Detaildaten eintragen. 
Gehen wir also davon aus, dass die Region unserer Begierde der tansanische Bereich um den Ngorongoro-Krater ist und wir die entsprechenden Daten aus dem Internet geladen haben. Dann erhalten wir nach dem Start von MapEdit mit dem Befehl File|Import|shape-file (shp) folgendes Auswahlfenster:

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2. Objekttyp festlegen

Nachdem man sich für eine Datei entschieden hat, wird man mit dem folgenden Auswahlfenster aufgefordert, den passenden Objekttyp auszuwählen:

Elemente in .shp-Dateien sind entweder Punkte, Linien oder Polygone. MapEdit erkennt die Elementart und bietet die im eingestellten TypeSet - in diesem Fall der des ALAN Map 500 - möglichen Objekttypen an. In diesem Fall werden die Inland Water Bodies (Binnenwasserflächen) importiert und daher der Objekttyp 0x0001 (Water Area) ausgewählt.

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3. Beschriftung festlegen

Der sogenannte Datensatz von .shp-Dateien besteht immer aus der .shp-Datei und einer .dbf-Datei, in der in einer Datenbank alle nichtgraphischen Eigenschaften der Elemente gespeichert sind - dies können neben dem Namen auch die Grösse, laufende Nummern, Bestellnummern, Zuordnungen oder andere Eigenschaften (in unserem Beispiel z.B. die Aussage, ob dieser See ständig oder nur saisonal vorhanden ist) sein. In diesem Schritt ist nun die Spalte der Datenbank auszuwählen, die später als Name der Elemente (Label) verwendet werden soll. Ausserdem kann eine Umwandlung in andere Schriftarten (z.B. kyrillisch) unter Transliteration eingestellt werden.

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4. Grid und Datum wählen

Im letzten Schritt werden nun das von der .shp-Datei verwendete Kartengitter und Kartendatum angegeben. Im Falle der ESRI-Worldmap ist das ein Klacks, weil hier alles so ist wie in MapEdit (Lat/Lon, WGS84) und es deswegen nichts zum Umrechnen gibt. Für deutsche Kartenquellen nicht das offene Gauss-Krüger Grid, sondern Rauenberg-Potsdam wählen, bei Datum genauso, dann passt die Umrechnung i.d.R. genau.

5. Levels einstellen

Als letzter Schritt wird die Darstellungstiefe der entsprechenden Objekte bestimmt, d.h., in welcher Zoomstufe (Level) die Objekte dargestellt werden sollen. Dies erfolgt natürlich nur, wenn man die entsprechenden Levels schon vorher definiert hat (siehe hier). Alternativ kann man Objekte auch alle in den Level 0 schreiben und die Darstellung im Nachhinein steuern, dies überfordert aber je nach Kartengrösse und Rechnerausstattung gerne mal den Arbeitsspeicher. 
Die in der Beispieldarstellung erzeugten Levels entsprechen denen, die im MAP nicht veränderbar voreingestellt sind, d.h. MapEdit und MAP verhalten sich bei diesen Karteneinstellungen ähnlich. Weichen die Leveleinstellungen voneinander ab oder definiert man mehr Levels, ist die Anzeige in MapEdit und MAP unterschiedlich, da im MAP nur die ersten drei Levels dargestellt werden.

Für die Worldmap-Daten haben sich bei mir die folgenden Einstellungen bewährt:
Level 2: Küstenlinie (zur Darstellung im MAP in Polygon umwandeln - aufwendig), Grenzen, Autobahnen, Grossstädte
Level 1: Alles aus Level 2 + Strassen + Wege + Städte + Flughäfen + Seen + Bahnlinien
Level 0: Alles aus Level 1 + POI + Flüsse als Linien + Höhenlinien + Bahnhöfe etc.)

Die Steuerung im Nachhinein hat den Vorteil, dass man die Objekte durch Edit|Select|byType auswählen kann und dann schon weiss, welche Objekte bearbeitet werden, während die Eingabe während des Imports manchmal zu überraschenden Ergebnissen führt (wenn z.B. alle saisonalen  Überschwemmungs- oder Feuchtgebiete als Seen dargestellt werden), die man lieber nur in einem Level korrigiert ...

Damit man nach Definition der Levels aber noch vernünftig in Level 0 arbeiten kann, sollte man diesen Level mit [STRG]+0 fest einstellen - diese Einstellung muss nach jedem Importvorgang wiederholt werden.

6. Karten abspeichern

Dies wird nun nacheinander mit allen .shp-Dateien gemacht, wobei sich jeweils nur der Eintrag unter Objekttyp ändert und man u.U. ein bisschen nach der Namenszeile suchen muss, Datum und Grid bleiben für alle innerhalb eines Satzes heruntergeladenen Dateien gleich, und man erhält eine brauchbare topographische Karte des Ngorongoro-Gebietes. Diese Datendichte wird nur bei Ausschnitten mit einer Kantenlänge bis ca. 85 km heruntergeladen, aber man kann ja mehrere Ausschnitte nacheinander wählen und so auch ein grösseres Gebiet in dieser Struktur abdecken. Da die Shapefiles alle georeferenziert sind, leidet die Genauigkeit unter Überlappungen o.ä. in keiner Weise.
Das Ergebnis sieht in MapEdit wie folgt aus:

Sollte man auf diese Weise grössere Gebiete erzeugen, empfiehlt es sich, die so entstehende Karte mit dem Befehl Tools|SplitMapToFiles in mehrere Blätter aufzuteilen, um die mit dem MAP erzielte Geschwindigkeit bei Richtungswechseln etc. zu optimieren

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